Sind Schlagzeuger wirklich die besseren Bandleader? Vielleicht sogar die besseren Komponisten? Art Blakey, Jack DeJohnette, Chico Hamilton, Paul Motion und in Deutschland auch Jens Düppe beweisen vor allem eines: Sobald ein Drummer den imaginären Dirigentenstab in der Hand hält, klingt jede Band anders. Organischer, komplexer, ausgeglichener. Nach einem facettenreichen, spannenden und entspannten Konzertabend mit dem Jens Düppe Quartett weiß man, wo dieser Unterschied liegt. Denn Düppe ist definitiv einer der musikalischsten Schlagzeuger der Republik. Kein Haudrauf-Bumbum-Athlet, der sein Drumset als „Schießbude“ oder „Batterie“ missdeutet. Der 48-jährige Kölner interpretiert seine Rolle nicht als klassisch heizender, hochtouriger Verbrennungsmotor, sondern sieht sich eher als fein schnurrender E-Antrieb, der alles unspektakulär, aber höchst effektiv am Laufen hält.
Frederik Köster (tp), Lars Duppler (p), Christian Ramond (b), Jens Düppe (d)