„Die Förderung von Kunst und Kultur“, beschreibt die Satzung des Vereins Jazzfreunde Altkreis Burgdorf den Grund seiner Existenz. Seit nunmehr fünf Jahren sind Vereinsvorsitzender Paul Rohde und seine Mitstreiter emsig damit befasst, ihrem selbst gegeben Auftrag zu erfüllen.
Kunst und Kultur meint dabei Jazz in vielen seiner Spielarten, bis hin zu Rock’n’Roll, was Jazzpuristen sicherlich etwas erschaudern lässt. „Stylistische Vorläufer des Rock‘n’Roll sind Rhythm and Blues und Boogie-Woogie – Musikrichtungen, denen wir uns von Anfang an besonders gewidmet haben. Fast alle Boogie-Bands spielen immer wieder Rock‘n’Roll-Nummern“, erläutert Rohde.
Wie kam es überhaupt zur Vereinsgründung? Rohde erinnert sich: „Die im Altkreis Burgdorf aktiven Dixieland- und Bluesmucker hatten sich 2005 in einem von mir initiierten Freundeskreis zusammen gefunden. Die Idee dazu kam in einer warmen Sommernacht, als ich in Bamberg die Jive Sharks aus Berlin bei einem Straßenkonzert erlebte. Schlagartig wurden meiner Frau und mir klar, was uns gefehlt hatte: Musik, zu der man mit dem Fuß wippen kann. Wir engagierten die Jive Sharks für einen Auftritt in Burgdorf, sie lieferten ein tolles Konzert und weitere Fans wurden gewonnen. Also planten wir weitere Jazztermine, immer neue Ideen kamen hinzu. Schließlich gründeten wir am 15. März 2006 den Kulturverein Jazzfreunde Altkreis Burgdorf.“
Nach den ersten fünf Jahren zieht Rohde eine positive Zwischenbilanz: „Selbst für uns überraschend: die Mitgliederzahl ist stetig gestiegen. Wir sind im Hannoverschen Umland der einzige Club und bei den Bands sehr beliebt. Wir scheuen uns auch nicht, größere Projekte – im Theater am Berliner Ring – anzugehen wie Axel & Torsten Zwingenberger mit Lila Ammons am 4.2.2012 und das Pasadena Roof Orchestra am 1.12.2012 zum 8. Hot Advent. Größtes Event bisher war vor zwei Jahren die New Orleans Show mit den European Jazz Giants und Lillian Boutté, der offiziellen Musikbotschafterin der Stadt New Orleans, die ich gerade besucht habe und die sich ins Goldene Buch der Stadt Burgdorf eintragen durfte.“
Auch wenn der Verein mittlerweile 126 Mitglieder zählt, ist doch die Finanzierung von Kunst und Kultur nicht immer ein Zuckerschlecken. „Das ist das Problem aller Clubs. Wir haben verlässliche Sponsoren und unter den Mitgliedern sind zahlreiche Fördermitglieder mit höherem finanziellem Engagement“, sagt Rohde. So gelingt es dem Verein, jedes Jahr ein respektables Programm auf die Beine zu stellen. 2010 waren es 24 Konzerte mit insgesamt 30 Bands. Der Publikumszuspruch ist beachtlich; zwischen 150 und 400 Gäste kommen zu den Auftritten.
Spielort ist in erster Linie das Black Horse in Burgdorf. Dazu kommen Stätten auch außerhalb Burgdorfs wie das Bürgerschützenheim in Lehrte und – dieses Jahr neu – der Life Pub Halle 9 in Uetze. „Es war notwendig, zunächst abzuklären, welche Veranstaltungsorte für uns optimal sind. Fest sind wir jetzt in der ehemaligen Discothek Black Horse. Größere Gigs werden in den Saal des Haus der Jugend und des Theater am Berliner Ring gelegt. Darüber hinaus gibt es immer wieder Gigs – auch außerhalb – in Zusammenarbeit mit Gastronomen, die bereit sind, zur Finanzierung beizutragen“, erklärt Rohde.
Angesprochen auf die Zukunft sagt Paul Rohde: „Der größte Wunsch aller Clubs ist, mehr junge Mitglieder zu bekommen. Tatsächlich haben wir es geschafft, durch unser hoch qualifiziertes Angebot Interessenten und Mitglieder zu bekommen, die vor Jahren keine Beziehung zum Jazz hatten. Außerdem wollen wir die Zusammenarbeit zu einigen Clubs festigen, mit denen wir gemeinsam Tourneen und Konzerte organisieren. Wir sehen keinen Club als Konkurrenz an, sondern unterstützen jede Aktivität.“
Weitere Informationen zu den Jazzfreunden Altkreis Burgdorf gibt Paul Rohde unter Telefon (05136) 89 38 00 und unter der E-Mail: jazzfreunde-burgdorf@nullonline.de