Andreas Burckhardt ist neuer Chef der Landesarbeitsgemeinschaft Jazz

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jazz in Niedersachsen, die Vertretung der professionellen und semiprofessionellen Jazzmusiker des Landes, hat einen neuen Vorsitzenden: Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in Hannover wurde der 56jährige hannoversche Saxophonist und Multiinstrumentalist Andreas Burckhardt einstimmig zum neuen Vereinsoberhaupt gewählt. Er tritt damit die Nachfolge des Saxophonisten Otto Jansen aus Salzgitter an, der weiterhin dem Vorstand als Beisitzer angehören wird.

Den Posten der 2. Vorsitzenden erhielt die Braunschweiger Sängerin Britta Rex zugesprochen. Zu weiteren Vorstandsbeisitzern wurden die Sängerin Sandra Gantert aus Hildesheim sowie der Posaunist Hans Wendt aus Wunstorf ernannt. Alle fünf Vorstandsmitglieder sind aktuell als konzertierende Musiker wie auch als vermittelnde Musikpädagogen an verschiedenen Schulen und Hochschulen tätig und betreiben ihr Vorstandsamt ehrenamtlich.

Als eines seiner ersten Amtshandlungen nimmt sich das neue Vorstandsgremium einen Strategieworkshop zu Zielen und Inhalten am Vormittag des Sonntag, 22. November, in der Tonhalle Hannover vor, der Unterstützung durch den Moderator Gunnar Geßner von der Organisation Musikland Niedersachsen finden wird und zu dem auch alle interessierten Vereinsmitglieder und Jazzmusiker eingeladen sind.

In der logischen Nachfolge der Gründung der Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) 1973 als Interessenverband der Jazzmusiker der gesamten Bundesrepublik gründete sich die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jazz 1980 für Niedersachsen, in einer Zeit, als sich die Musiker per VW-Bully oder Citroën „Haifisch“ besuchten, voluminöse Kofferverstärker und Drumsets mit Riesen-Hardwarekisten schleppten und Handys und Harddisk-Recording noch nicht existierten.

Die Niedersachsen-Organisation engagiert sich für ihre Musiksparte sowohl in der Nachwuchs- als auch in der Profiförderung. Sie hat in der Anfangszeit ihres Bestehens Kultureinrichtungen und Musikschulen im ländlichen Raum mit Musikdozenten, Jazzworkshops und Equipment unterstützt und zu weiteren Aktivitäten ermutigt, was vielerorts zur Gründung von Popularmusik-Abteilungen führte. Das weite Spektrum dieser pädagogischen Arbeit, die häufig mit dem Transporter-Fahrzeug „Jazz-Mobil“ unterstützt wurde, erstreckte sich bald über Bereiche wie Bigband, Combo, Improvisation, Weltmusik, Rock-Jazz-Fusion, Arbeit mit Behinderten und spezielle Instrumentencoachings. Jazz-Zentren in niedersächsischen Städten wie Norden/Ostfriesland, Lüneburg und Salzgitter profitierten sehr von der Kooperation mit der LAG Jazz. Heute stehen Jazz-Chorgesang und eine „Trommelreise“ für Schulen auf der Agenda.

Für die berufsmäßig agierenden Musiker in Niedersachsen schuf die LAG Jazz für mehr als 20 Jahre in Form eines Konzert-, Club- und Bandförderprogramms das „Jazz-Podium“, später „JazziN“ genannt. Die Unterstützung der Profis soll in Zukunft wieder stärker in den Fokus gerückt werden. Mit Wohlwollen registriert wird die großzügige öffentliche Förderung der Profibigband „Fette Hupe“ über die Jazzmusiker-Initiative Hannover.

Die LAG Jazz ist Mitglied im Landesmusikrat Niedersachsen, hält weiterhin enge Kontakte zur Union Deutscher Jazzmusiker und erhält Unterstützung aus öffentlichen Haushalten in Verbindung mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und dem Niedersächsischen Kultusministerium. In einzelnen Projekten treten kommunale Mittel hinzu.

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Andreas Burckhardt (2. von links) ist neuer Vorsitzender der LAG Jazz Niedersachsen. Ihn flankieren auf dem Foto von links die Vorstandskollegen Sandra Gantert, Otto Jansen, Britta Rex und Hans Wendt.