„Wir fördern den Jazz in Hannover“

Reinhard Scheibe, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde des Jazz

Sie nennen sich „Die Gesellschaft der Freunde des Jazz“. Seit 1994 engagieren sich rund 180 Privatpersonen mit eigenen Geldern beim Jazz-Club Hannover. Ihr Ziel: die Förderung des Jazz in Hannover. Wir sprachen mit Reinhard Scheibe, der im September als Vorsitzender der Gesellschaft wiedergewählt wurde, über die Arbeit des Vereins.

 Reinhard Scheibe

Reinhard Scheibe

Herr Scheibe, wo liegen Ihre Förderschwerpunkte?

Wir fördern auf Antrag des Jazz-Clubs, helfen mit unseren finanziellen Mitteln bei der Realisierung besonderer Konzerte, unterstützen z.B. mit dem Projekt „Jazz an Schulen“ die Nachwuchsarbeit und greifen dem Jazz-Club auch bei Neuanschaffungen im Technik-Bereich unter die Arme.

Mike Gehrke hat die Arbeit des Jazz-Clubs jahrzehntelang geprägt. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation?

Ich glaube, die Umstellung hat gut geklappt, der Jazz-Club hat sich den neuen Gegebenheiten gut angepasst. Im Augenblick muss man sich um die Zukunft des Clubs keine Sorgen machen. Das war nach dem Bekanntwerden des Todes von Mike Gehrke noch anders, aber das neue Team mit Bernd Strauch, Uwe Thedsen, Lothar Krist und Nicolas Sempff hat mit viel Engagement dazu beigetragen, dass die Arbeit fortgesetzt werden konnte. Im Juni 2007 wollen wir Mike dann wieder mit dem Konzert „Jazz in June“ gedenken. In Abstimmung mit dem Jazz-Club und Ulfert Smidt, dem Kantor der Marktkirche, haben wir uns auf den 9. Juni 2007 geeinigt.

Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Fördervereins?

Wir haben uns bei der letzten Wahl des Vorstands wesentlich verjüngt. Mit Thomas Walter (Schatzmeister) und Mark Hellwig (Schriftführer) sind zwei jüngere Jazz-Freunde in den Vorstand aufgerückt, die zusammen mit mir und meinem Stellvertreter Robert Simon jetzt die Geschicke der Gesellschaft der Freunde des Jazz leiten. Ich finde es gut und wichtig, dass die Jüngeren mehr Verantwortung übernehmen.

Der Wettbewerb „Jazz and Churchorgan“ wurde 2001 von der Niedersächsischen Lottostiftung, deren Vorstandsvorsitzender Sie sind, ins Leben gerufen. Ist an eine Fortsetzung gedacht?

Daran arbeiten wir. Im kulturellen Bereich hat die Lottostiftung in der Vergangenheit drei Schwerpunkte gesetzt: die Förderung der freien Theaterszene in Niedersachsen, die Galerie „Vom Zufall und vom Glück“, die gerade erst ihr 5-jähriges Bestehen feiern konnte, und eben „Jazz and Churchorgan“. Angesichts der auch bei der Lottostiftung reduzierten Mittel im Rahmen allgemeiner Sparmaßnahmen haben wir eine Fortsetzung dieses Wettbewerbs erst einmal auf Eis gelegt. Vielleicht gibt es aber zum Jahreswechsel 2007/08 eine Neuauflage.