„Er kann wunderbar lyrische Geflechte zaubern, vertrackte Themen aufflackern lassen und auch mal rockige Explosivität zelebrieren: Das Trio des Gitarristen Arne Jansen ist ein sinnlich-intellektuelles Vergnügen.“ (Jazzzeitung 2006/02, Critics Choice, Roland Spiegel, BR)
Als Gitarrist und Komponist hat Arne Jansen noch nie in Genre-Kategorien gedacht. Schon mit seinen ersten beiden Trio-Alben nahm der ECHO-Preisträger mindestens in Deutschland eine besondere Rolle ein. Melodiöse Stücke, transparente Arrangements und ein warmer Gitarrensound gehören bis heute zu Jansens Markenzeichen. Auch sein neues Album Nine Firmaments enthält viele „Songs ohne Worte“, von denen manche so schnell und ohne Umwege ins Bewusstsein wandern, als seien sie dort schon immer zuhause gewesen. Jansen bevorzugt klare Linien und vermeidet jede plakative Artistik. Der Gedanke, durch gezielte Wahl der Mittel intensivere Atmosphären und stärkere Aussagen zu entwickeln, motiviert ihn heute mehr denn je. Was nicht ausschließt, dass seine Finger zwischendurch in ihrer ganz eigenen Ästhetik übers Griffbrett tänzeln.
Seit seinem Debüt erfreut sich das Arne Jansen Trio positiver Resonanz aus vielen Richtungen. Allein der Umfang der Print-Pressemappe ist enorm. 2014 wurde Jansen für das Album The Sleep of Reason-Ode to Goya (ACT) mit einem ECHO Jazz ausgezeichnet, im November des gleichen Jahres war die Band auf ausgedehnter Indien-Tournee. Dort gastierte sie unter anderem beim großen Jazz Utsav-Festival in Neu Delhi. Andere Festival-Einladungen kamen aus Riga und (vor der Annexion durch Russland) von der Krim; 2015 spielten Jansen & Co. im Rahmen der 25. Jazzbaltica. Darüber hinaus ist das Trio schon in den USA, Argentinien, Skandinavien und natürlich vielen europäischen Ländern getourt. Vor einigen Wochen wurde Jansen für den von der GEMA gestifteten Deutschen Musikautoren Preis nominiert, was besonders bemerkenswert ist, da in der Jury neben zwei Komponisten aus der Neuen Musik unter anderem Wolfgang Niedecken und Max Herre sitzen.
1975 in Kiel geboren, wollte Arne Jansen schon früh Gitarre spielen. Von 1996 bis 2001 studierte er hier, unter anderem bei David Friedman, Peter Weniger und Jerry Granelli. Danach blieb er in der Hauptstadt.
Bis heute ist Arne Jansen kein großer Freund von Effektgeräten. Auftrumpfende Tempoorgien haben ihn noch nie interessiert. Absichtsvoll bewahrt er die Songform vor übertriebener Abstraktion, findet Tiefe in einem vieldeutigen, assoziativen Understatement, das zugänglich ist, ohne leichtfertig zu werden. Es gibt nicht viele Musiker im deutschen Jazz, die diesen Balanceakt so elegant vollziehen wie das Arne Jansen Trio.