Thomas Kolarczyk Ensemble

Im Winter des Jahres 2014 gründete der Berliner Kontrabassist Thomas Kolarczyk aus gegebenem Anlass sein Ensemble, das einen Winter später zum Preisträger des Weltmusik Wettbewerbes „creole Berlin-Brandenburg“ wurde, zunächst als „Musikalische Initiative für die Internationalisierung des Abendlandes“ (MIFIDA). „Ich wollte eine Musik schreiben, die Zusammenkünfte gewisser rechtsgesinnter Gruppierungen binnen Minuten auflösen könnte. Etwas, was diesen Leuten so überhaupt nicht ins Zeug passt, dafür aber jedem internationalen Gedanken erfrischende Freiräume schafft“, so Thomas Kolarczyk über die anfängliche Motivation und Konzeption seiner Band. Das Russisch-Polnisch-Deutsche Ensemble öffnet mit einem Klang zwischen sehnsüchtig sanften kurdischen Volksliedern, zeitgenössischer Zwölftonmusik, freier Improvisation und rotzigem Rock Ohren und Augen des Konzertpublikums. Dabei wird die Musik der Band bestimmt von der bunten Schnelllebigkeit Berlins, lässt den Hörer jedoch immer wieder mittels träumerischer Improvisationen den Lauf der Zeit vergessen. Das aus den verschiedensten Flöten und Saxofonen bestehende Bläsertrio des Ensembles läd mal unisono zum Tanz ein, um dann im nächsten Moment einen Klangteppich für die Interaktion von Bass und Schlagzeug zu bieten. Spitzt sich aber der Dialog der Melodien zu, so agieren die Bläser wie ein im falschen Moment gewecktes, unkontrollierbares Hyänenrudel, das eine Klangsalve nach der nächsten abfeuert.