Yogendra & Ashis Paul

Zwischen Stille und Ekstase – Magie indischer Raga. Seit den 1950er Jahren sind Jazzer fasziniert von der Improvisationskunst, dem melodischen Reichtum und der rhythmischen Komplexität der klassischen indischen Musik. Die Erfindung der modalen Improvisation im Jazz geht auf indische Einflüsse zurück. Immer wieder haben Jazzer von indischen Musikern gelernt und mit ihnen zusammengespielt – von John Coltrane über John McLaughlin und Charlie Mariano bis zu Roger Hanschel und Jarry Singla heute. Ragas, modale Melodiegebilde, sind der Kern der klassischen indischen Musiktradition. Ein Raga wird nach überlieferten Regeln improvisierend immer wieder neu zum Leben erweckt. Außer ihrem rein musikalischen Gehalt sind Ragas auch mit bestimmten Tages- oder Jahreszeiten und Stimmungen assoziiert. Zur rechten Zeit auf die rechte Weise gespielt und gehört sollen sie starke harmonisierende Kräfte entfalten. Neben dieser spirituellen Dimension ist die Raga-Musik aber vor allem eine konzertante Kunstform, die heute auch außerhalb Indiens große Resonanz findet. Sitar und Tabla sind DIE indischen Instrumente. Schon mit den ersten Tönen schaffen ihre charakteristischen Klangfarben eine unverwechselbare hypnotische Atmosphäre.
Der Sitarist Yogendra, geboren 1965 in Wolfenbüttel, lernte gut 30 Jahre bei bedeutenden Meistern der nordindischen Raga-Musik, wie z.B. Ali Akbar Khan, Partha Chatterjee, Kushal Das und den Gundecha Brothers. Heute ist er einer der ganz wenigen deutschen Interpreten klassisch indischer Ragas. Als freier Sitarist spielt er außerdem im Weltmusiktrio Indigo Masala und in experimentellen Projekten.
Der Tablavirtuose Ashis Paul, geboren 1974 in Kalkutta, ist Meisterschüler von Anindo Chatterjee, einem der bedeutendsten Tablameister der letzten Jahrzehnte. Er hat bereits mit zahlreichen indischen Top-Musikern auf weltweiten Tourneen gespielt und wird für seine einfühlsame rhythmische Begleitkunst ebenso geschätzt wie für seine atemberaubenden Solos.